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Neusser Straße Köln
Aber mit dieser Entwicklung konnte der Straßenraum der Neusser Straße nicht mithalten, dessen tristes urbanes Layout noch immer von den verkehrstechnischen Vorstellungen der Nachkriegsjahrzehnte geprägt ist: Der schienengebundene ÖPNV wurde als U-Bahn von der Oberfläche verbannt, oberirdisch blieb umso mehr Platz für Fahrbahnen und Parkplätze für den Autoverkehr, der Fahrradverkehr fristet ein Schattendasein, die Gehsteige sind für die wachsende Außengastronomie zu schmal.
Dies führt nicht nur zu Abstrichen bei den Verweilqualitäten für Fußgänger, sondern auch zu einem erhöhtem Gefahrenpotential für Radfahrer: Die Neusser Straße gehört zu den Kölner Straßen, auf denen Fahrradunfälle gehäuft auftreten. Fehlende Parkmöglichkeiten für Anlieferverkehr sorgen zudem für Blockaden der Radwege und blank liegende Nerven bei allen Verkehrsteilnehmern.
Die Ratsgruppe GUT Köln schlägt Maßnahmen vor, um die Situation kurzfristig zu verbessern. Dazu gehören u.a. die Schaffung von längs ausgerichteten Ladezonen für den Anlieferverkehr, der Ersatz von Schräg- durch Längsparkbuchten, die Verbreiterung der Radschutzstreifen in beiden Fahrtrichtungen auf 1,75 m Breite, die Umsetzung eines Tempolimitis von 30 km/h (analog zur Venloer Straße) und die Bereitstellung von ausreichenden Stellplätzen für Fahr- und Lastenräder. Diese Maßnahmen sollen in Verbindung mit der Schaffung eines Quartiersparkhauses für Nippes den motorisierten Individualverkehr auf der Neusser wirksam zurückdrängen.
Wir haben ausgearbeitet, wie sich durch die genannten Maßnahmen zukünftig das Erscheinungsbild des urbanen Raums "Neusser Straße" verändern könnte.